Die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm hat aufgrund des § 5 Abs. 1 der Gemeindeordnung für Rheinland-Pfalz (GemO) vom 14.12.1973 der Ortsgemeinde Feuerscheid mit Gemehmigungsurkunde vom 24.03.1993 die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens mit nachfolgender Wappenbeschreibung erteilt:
Wappenbeschreibung:
Von Rot und Blau durch einen schräglinken, mit drei aufsteigenden roten Flammen belegten silbernen Balken geteilt. Oben ein goldener Hahn.
Die Bedeutung dieser Symbole
Warum überhaupt eine Teilung des Wappens? Durch mehrere Autoren belegt, ist eine Teilung des Ortes in ein Ober- und ein Unterdorf schon früh nachweisbar.
Aus der alten Schul- bzw. Ortschronik geht hervor, dass das Dorf nicht nur politgeografisch geteilt war, sondern auch zwei kleine Kapellen besaß.
Der eine Teil gehörte zu Bickendorf, das unter der Herrschaft der Abtei Echternach (Luxemburg) stand. Daher die blaue Farbe.
Der andere Teil, etwa gleich groß, gehörte zu Seffern und damit zum Fürstentum Prüm bzw. zum Kurfürstentum Trier. Daher die rote Farbe.
Wo im oberen Dorf die erste Kapelle genau stand und wo exakt die Grenze verlief, ist nicht mehr festzustellen. Vieles spricht für die Lage an der heutigen Kreuzung, Laseler Weg/Hauptstaße, unmittelbar am alten Dorfbrunnen.
Um mit den Farbgesetzen der Heraldik in Gleichklang zu kommen, wurde die Farbe Silber gewählt. Doch nicht nur deshalb, sondern auch, weil in unserem Ortsnamen Feuerscheid die Endung -scheid gleichbedeutend ist mit Höhe, Grenze, Trennung etc. Die Flammen stehen für Feuer-, dem vorderen Teil des Ortsnamens.
Feuerscheid wurde dreimal durch Brandkatastrophen fast völlig zerstört. Die drei Flammen stehen für diese schlimmen Ereignisse. Der erste Brand ereignete sich 1842. insgesamt wurden 12 Wohnhäuser, 13 Ökonomiegebäude und die Kapelle ein Opfer der Flammen. Der zweite Großbrand war am 21.04.1875. Diesmal brannten 17 Häuser mit Scheunen und Stallungen ab. Beim dritten Brand am 23.11.1903 im unteren Teil des Dorfes, gingen 3 Häuser mit Ställen verloren. Auch zwischendurch brannten immer wieder einzelne Häuser im Dorf und in den Ortsteilen ab. Das Feuer hat also in unserem Ortsnamen eine besondere Bedeutung. Hinzu kommt, daß historisch gesehen auch die Rodung durch Feuer bei der Namensgebung eine Rolle gespielt haben wird. Daher kann man das Wappen durchaus als ein "redendes Wappen" bezeichnen.
Der goldene Hahn
Im Zusammenhang mit der Kirche erscheint uns der Hahn in den meisten Fällen als Kirchturmhahn. Doch schon lange vor unserer Zeitrechnung war er bei Griechen und Römern als Haustier bekannt. Er wurde gerühmt ob seiner Wachsamkeit, seiner Kampfeslust und seiner zukunftsdeutenden Eigenschaften.
In der Zeit, als man noch keine Uhren kannte, hielt man sich an die Hahnenschreie, die immer zur gleichen Zeit erschallten. Im christlichen Glauben erhielt der Hahn eine gänzlich andere Bedeutung: Seit jeher galt er als Sinnbild für Fruchtbarkeit. Er ist auf vielen Kirchengemälden dargestellt. Andere Deutungen kommen ihm zu bei allegorischen (bildhaften) Betrachtungen. Er gilt z. B. als Sinnbild Christi, der durch sein Blut und seinen Tod die Menschen erlöste. So wie der Hahnenschrei den kommenden Tag ankündete, so weist Christus auf das kommende Licht der christlichen Hoffnung hin.
So wie der Hahn inmitten seiner Hennen für Schutz und Zusammenhalt steht, so gibt auch Christus den Gläubigen Schutz und Halt. Daher wird die Kirche an verschiedenen Stellen auch als Hennenvolk bezeichnet. Der Hahn gilt darüberhinaus als Sinnbild für die reuigen Sünder und deren Buße (Passionsgeschichte mit dem Apostel Petrus). Von der Kirchturmspitze erscheint er als Mahner und Aufforderer, standhaft im Glauben zu bleiben und allzeit bereit zur Buße und Umkehr zu sein. Dieser Hahn nun ist neben dem Schwert des Märtyrers und einem Krüppel das Symbol unseres Kirchenpatrons, dem hl. Valentinus.